Google modifiziert Suchergebnis-Parameter – mit Folgen für SEO-Tools

Google hat einen alten URL-Parameter abgeschaltet – eine kleine technische Notiz mit massiven Auswirkungen auf die SEO-Branche. Für Tool-Anbieter bedeutet dies einen enormen Mehraufwand, für Nutzer wahrscheinlich höhere Preise. Wir analysieren die Folgen und die strategische Frage, die sich daraus für alle stellt: Wie viel sind uns Ranking-Daten wert?

Aktuelles

  1. Google-Patente als SEO-Vorteil

    Wer nur Google-Ankündigungen folgt, ist immer spät dran. Patente und Forschungsarbeiten geben Jahre im Voraus Hinweise auf zukünftige SEO-Trends, wie der Anstieg von Vertrauenssignalen durch Chrome-Berechtigungen zeigt. (X)

  2. Reddit strebt grösseren Einfluss auf Googles KI an

    Reddit verhandelt mit Google über eine neue Partnerschaft. Ziel ist, dass der Content von Reddit noch stärker in Googles KI-Produkte wie AI Overviews integriert wird. Sollte der Deal zustande kommen, könnten user-generated Discussions (UGC) weiter an Bedeutung für die Sichtbarkeit und den Referral-Traffic gewinnen. (SEL)

  3. Google: Nutzer wollen KI-Zusammenfassungen, aber Links bleiben wichtig

    Google bestätigte, dass Nutzer zunehmend KI-Zusammenfassungen den blauen Links vorziehen. Google will jedoch beide Formate beibehalten, um das Content-Ökosystem zu unterstützen. Für Suchanfragen mit kommerzieller Absicht sind blaue Links aber weiterhin die bessere Option. (SER)

  4. Google macht Chrome zum KI-Assistenten
    Google hat das grösste Update in der Geschichte von Chrome angekündigt. Durch die Integration von Gemini AI kann der Browser jetzt Inhalte zusammenfassen, Informationen über mehrere Tabs hinweg vergleichen und bald sogar komplexe Aufgaben wie das Buchen von Terminen übernehmen. Nutzer könnten so viele Aktionen direkt im Browser ausführen. (Google Blog)

  5. Google-Bug lässt Crawl-Rate abstürzen

    Eine Vielzahl von Websites verzeichnete ab August einen massiven Rückgang der Crawl-Rate in der Search Console. John Mueller bestätigte, dass es sich um einen Fehler aufseiten von Google handelte. Der Bug wurde behoben und hatte keine Auswirkungen auf die Rankings der betroffenen Seiten. (X)

Deep Dive

Google modifiziert Suchergebnis-Parameter – mit Folgen für SEO-Tools

Was ist passiert?

Seit dem 10. September beobachten wir eine Umstellung, die die Impressions-Zahlen in der Google Search Console stark beeinflusst.

Nach einer Woche der Spekulation haben wir nun die Bestätigung von Google selbst.

Google hat den &num=100-URL-Parameter endgültig abgeschaltet. Dieser Parameter ermöglichte es SEO-Tools, 100 Suchergebnisse auf einmal abzurufen.

Google bestätigte, dass dieser Weg nie offiziell unterstützt wurde. Die Änderung erklärt auch, warum die Impressions-Zahlen in der Search Console bei vielen gesunken sind: Google gab zu, dass ein Grossteil dieser Impressionen nicht von echten Nutzern, sondern von Bots und KI-Crawlern wie ChatGPT und AI Overviews stammte.

Was bedeutet das für deine SEO-Strategie?

Die gute Nachricht: Deine Klickzahlen sind nicht betroffen. Der Grund ist, dass die Impressions-Zahlen auf den Seiten 2 bis 10 zuvor durch Bots und KI-Crawler wie ChatGPT und AI Overviews künstlich überhöht waren und nun einfach genauer und damit niedriger ausgewiesen werden.

Die schlechte Nachricht betrifft das Ranking-Tracking: SEO-Tools können Positionen jenseits der ersten Seite nicht mehr ohne erheblichen Mehraufwand erfassen. Das erschwert es, zwei wichtige Dinge zu erkennen:

  1. Fortschritte im hinteren Feld (z. B. eine Verbesserung von Platz 80 auf 30).

  2. Ungenutzte Potenziale und Keyword-Chancen auf den Seiten 2 und 3.

Was unternehmen Tool-Anbieter wie Ahrefs, SEMRush oder SISTRIX?

Die Anbieter stehen vor einer Herausforderung: Um die gleiche Datenmenge zu liefern, müssen ihre Crawler nun zehnmal häufiger laufen, was die Kosten explodieren lässt.

Die Konsequenz: Preiserhöhungen sind bei den meisten Tools unvermeidlich.

Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob das Tracking tieferer Rankings den Aufwand überhaupt noch rechtfertigt.

Tim Soulo, CMO von Ahrefs, hat diese Debatte mit einer Umfrage angestossen: Brauchen Nutzer überhaupt noch Keyword-Daten jenseits der Top 20?

Die Reaktion der SEO-Community: Wie wichtig sind Rankings ab Platz 21?

Die Diskussion zeigt ein geteiltes Bild:

Das Pro-Lager: Viele argumentieren, dass die Top 10-20 ausreichen, da hier der meiste Traffic entsteht. Tiefere Rankings seien oft nur eine Bestätigung der Indexierung und aufgrund ihrer Unbeständigkeit kaum handlungsrelevant.

Das Contra-Lager: Andere betonen den strategischen Wert tieferer Rankings. Sie sind entscheidend für das Monitoring von Fortschritten, das Kundenreporting, programmatisches SEO und das Erkennen von Keyword-Clustern.

Der Kompromiss: Einige schlagen vor, sich auf die Top 30 zu konzentrieren oder hybride Tracking-Methoden zu nutzen.

Unser Fazit dazu: Auch wir glauben, dass Keywords ausserhalb der Top 20 wichtig für die Identifikation von Chancen und Clustern bleiben.

Die entscheidende Frage für jeden Einzelnen wird jedoch sein, ob der strategische Mehrwert den künftig höheren Preis rechtfertigt.

Unsere Empfehlung

Rankings sind ein Mittel zum Zweck. Konzentriere dich stärker auf die Kennzahlen, die dein Geschäft voranbringen: Klicks, Leads und Umsatz.

Verfolge Ranking-Verbesserungen weiterhin, aber lege den Fokus klar auf die Top 20, wo der meiste Traffic ist.

Fragen oder Feedback?

Wir nehmen dein Feedback oder deine Frage gerne in der nächsten Ausgabe auf.

👉 Schreib uns an [email protected]

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